30.05.2004 - Berliner Morgenpost
"Zustände wie im Entwicklungsland"

Eltern halten Ausweichquartier der Europaschule für unzumutbar
von Thomas Fülling

Auszug aus dem Artikel:

"Lehrer und Schüler an der Deutsch-Portugiesischen Europaschule in Mitte haben im wahrsten Sinne des Wortes die Nase voll. Weil ihr Schulgebäude an der Hannoverschen Straße 20 saniert werden soll, mussten die knapp 400 Schüler im Juli vorigen Jahres in ein anderes Haus umziehen. Doch das Ausweichquartier, die frühere Mosaik-Grundschule an der Torstraße, sorgt für Verdruss. Der Zustand des Plattenbaus aus DDR-Zeit lässt arg zu wünschen übrig.
"Die Flure sind Stolperfallen, die Heizung funktioniert teilweise nicht, und im Haus herrscht ein permanenter Gestank", zählt Wolfgang Ehrlinger von der Elterninitiative auf. Es gebe bereits Kinder, die sich weigerten, in den Pausen etwas zu trinken, um nicht auf die Toilette gehen zu müssen. "Im nächsten Jahr bekommen wir Gastschüler aus Portugal, denen bieten wir Bedingungen wie in einem Entwicklungsland", moniert Ehrlinger. Er fordert vor allem WC-Container auf dem Schulhof.
Bildungsstadträtin Dagmar Hänisch (PDS) sieht allerdings keinen Handlungsbedarf: "Es hat im März/April eine Kontrolle der hygienischen Zustände durch das Gesundheitsamt gegeben, dabei wurde keine akute gesundheitliche Gefährdung für die Kinder festgestellt." WC-Container seien teuer, das könne sie angesichts der Finanzlage des Bezirks nicht verantworten. Zudem sei der jetzige Standort nur ein Quartier auf Zeit, im Januar 2005 werde die Schule an die Hannoversche Straße zurückziehen."

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Der Artikel ist erschienen am 30. Mai 2004
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