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25.06.2003 - Die Welt -

25.06.2003 - Die Welt
Trotz Einstellungsstopps: 100 neue Lehrer kommen

Pädagogen sollen Unterrichtsversorgung sichern
Von Christa Beckmann

Trotz des allgemeinen Einstellungsstopps treten zum kommenden Schuljahr 100 neue Lehrer ihren Dienst an Berliner Schulen an. Mit der Ausnahmeregelung solle die Unterrichtsversorgung gesichert werden, sagt Senatsschulsprecher Thomas John. "Grundsätzlich können wir den Bedarf an Lehrern durch die Arbeitszeiterhöhung und den Überhang an Kräften vor allem in den östlichen Stadtteilen abdecken." Aber das gelte nicht für alle Bereiche.
So gebe es an allgemeinbildenden Schulen einen Mangel an Fachlehrern in Informatik, Englisch oder Mathematik. Außerdem fehlten dringend Lehrkräfte an den Sonder- und Berufsschulen. Unter den 100 neuen Lehrern sind deshalb 23 Pädagogen für allgemeinbildende Schulen, 14 für Sonderschulen, 34 für berufsbildende Schulen und 29 für Europaschulen.
Die Europaschulen, in denen die Hälfte der Stunden in einer der neun angebotenen Partnersprachen unterrichtet wird, sind auf muttersprachliche Lehrkräfte angewiesen. Der Unterricht bei so genannten "native speakers" ist eine Bedingung für die Einrichtung der Schulen mit zweisprachigem Unterricht.
Bis gestern hatten die Schulen allerdings noch keine Mitteilung, dass sie mit den dringend benötigten Lehrern rechnen können. Das Geld sei erst vor kurzem vom Finanzsenator freigegeben worden, begründet die Schulverwaltung die späte Benachrichtigung: "Die Verfahren laufen aber jetzt."
Bis 2006 würden kontinuierlich neue Lehrer eingestellt, versichert Senatsschulsprecher John. Obwohl die Schülerzahlen in den kommenden Jahren weiter zurückgehen, sollen 1040 der dann eigentlich überzähligen Stellen als Reserve erhalten bleiben. Diese Lehrer sollen dann vor allem für pädagogische Verbesserungen wie Sprachförderung, die Verkleinerung von Klassen in sozialen Brennpunkten und den Ausbau des Ganztagsbetriebes eingesetzt werden. Es werde darüber hinaus aber weitere Umsetzungen von Lehrern geben, so John. Nach einem Personalkonzept der Schulverwaltung werden allein für das kommende Schuljahr 725 neue Lehrerstellen benötigt. Bis 2010 sind es durchschnittlich pro Jahr etwa 900 Pädagogen.
Pädagogische Verbesserungen schreibt auch das neue Schulgesetz fest, das der Senat in seiner gestrigen Sitzung auf den Weg gebracht hat. Es soll nach der Sommerpause ins Parlament eingebracht werden.

Der Artikel ist erschienen am 25. Juni 2003
2003 © Die Welt