11.01.2008 - Tagesspiegel Immer mehr Schulen wehren sich gegen Jahrgangsmischung Erste und zweite Klassen sollen gemeinsam lernen, aber die Lehrer lehnen einen verpflichtenden Charakter der Regelung ab. Eltern drücken ihren Unmut mit etlichen Protestbriefen aus. von Sabine Beikler
Auszug aus dem Artikel:
"Immer mehr Schulen protestieren offenbar gegen die Verpflichtung zum gemeinsamen Unterricht der ersten beiden Jahrgänge. Nach einer gestern veröffentlichten Umfrage der Berliner CDU-Fraktion haben sich 81 von 95 befragten Grundschulen für eine freiwillige Einführung der flexiblen Schulanfangsphase ausgesprochen. Das sind 85,2 Prozent. Angesichts dieses Ergebnisses sprach CDU- Bildungspolitiker Sascha Steuer von einem „Alarmsignal, das von der Schulverwaltung nicht ignoriert werden darf“. Die Verwaltung dürfe Schulen das jahrgangsübergreifende Lernen (JüL) nicht aufzwingen. „Schulen sollen freiwillig darüber entscheiden.“ Der gemeinsame Unterricht der ersten beiden Jahrgänge soll in Berlin flächendeckend nach den Sommerferien eingeführt werden.
Die Christdemokraten kritisieren auch, dass viele Lehrer nicht geeignet seien, den jahrgangsübergreifenden Unterricht zu praktizieren. Steuer spricht von ganzen 64 Prozent der Berliner Lehrer. „Für diese Reform braucht man aber auch die Motivation der Lehrkräfte.“ Um Pädagogen besser auf das JüL vorzubereiten, fordert die CDU eine Verschiebung der flexiblen Schulanfangsphase um ein Jahr auf 2009. Auch die FDP-Bildungspolitikerin Mieke Senftleben und der Grünen-Bildungsexperte Özcan Mutlu appellierten an Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD), die Altersmischung im Unterricht nicht vorzuschreiben."
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