09.02.2005 - Die Welt
Notfallplan: Grundschulplätze in der Lostrommel

Kapazitäten reichen nicht für alle Kinder aus dem Kiez - Erste Klassen überfüllt - Unterricht auf den Fluren
von Christa Beckmann

Auszug aus dem Artikel:

"In Berlin könnte der Grundschulplatz zur Glücksache werden. Weil nach den Ferien ein halber Jahrgang zusätzlich eingeschult wird, gibt es in einigen Bezirken Probleme, alle Kinder an der für sie zuständigen Schule unterzubringen. Allein in Neukölln sind 140 Anfänger noch nicht versorgt. Im Notfall, so heißt es in den Bezirken, müssen die Plätze verlost werden. Wer kein Glück hat, muß an eine andere Schule.
"Wir machen bereits heute Förderunterricht auf dem Flur", sagt Jörg-Uwe Quandt, Leiter der Neuköllner Konrad-Agahd-Grundschule und Mitglied im Verband Bildung und Erziehung. Zum nächsten Schuljahr muß er 116 Lernanfänger aufnehmen, obwohl er nur für vier Klassen Platz hat. Dabei hat die Nord-Neuköllner Schule deutlich mehr als 40 Prozent Kinder nicht deutscher Herkunft. In ihren ersten und zweiten Klassen sollten deshalb nach einer Anordnung von Bildungssenator Klaus Böger (SPD) "im Regelfall" nicht mehr als 20 Kinder sitzen, maximal 23. "Das wäre sinnvoll, aber ich habe keinen Platz", sagt Quandt. Zumal die Grundschulen künftig eine Betreuung bis 13.30 Uhr garantieren müßten und dafür auch Räume benötigten. Der Schulleiter will sich nun erkundigen, ob "man auf dem Gelände des Schulgartens Container aufstellen kann"."

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Der Artikel ist erschienen am 09. Februar 2005
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