17.09.2004 - Die Welt
Front gegen die Einheitsschule bröckelt

Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems ist auch in der Hauptstadt-SPD kein Tabu-Thema mehr
von Florentine Anders und Christa Beckmann

Auszug aus dem Artikel:

"In Berlin bröckelt die politische Front gegen eine neun- oder zehnjährige Schule für alle. Nachdem Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) in Folge der Kritik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am deutschen Schulsystem an die Bundesländer appelliert hatte, sich für neue Schulstrukturen zu öffnen, ist die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems auch innerhalb der Hauptstadt-SPD kein Tabu-Thema mehr. "Ich sehe in Berlin keinen dringenden Handlungsbedarf, aber wenn sich andere Bundesländer für eine solche Einheitsschule aussprechen würden, werden wir uns dem nicht entziehen können", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Karlheinz Nolte. Unabhängig von der Strukturdebatte müssten die Schüler individueller gefördert werden, auch in der Grundschule. Berlin habe mit der sechsjährigen Grundschule schon eine längere gemeinsame Schulzeit als andere Länder, betont die bildungspolitische Sprecherin der SPD, Felicitas Tesch. Sie habe aber "nichts gegen eine Ausweitung." Tesch will sich dafür einsetzen, dass das Thema in der Fraktion diskutiert wird."

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Der Artikel ist erschienen am 17. September 2004
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