07.05.2004 - Die Welt
Auch Lehrer sollen künftig Noten bekommen

Land erstellt Leistungskatalog und plant neues Disziplinargesetz - Schulleiter bewerten Pädagogen - GEW hält Praxis für "überflüssig"
von Christa Beckmann

Auszug aus dem Artikel:

"Das Land will seinen Lehrern genauer auf die Finger sehen. Erstmals hat die Schulverwaltung ein konkretes Leistungsprofil erstellt, an dem die Arbeit eines beamteten Lehrers gemessen und benotet werden soll. Der Leistungskatalog, der vorerst nur im Entwurf vorliegt, soll Grundlage für die dienstlichen Beurteilungen der Lehrkräfte werden. Nach dem neuen Schulgesetz werden Lehrer seit Februar nicht mehr von der Schulaufsicht beurteilt, sondern von ihren Schulleitern.
Darüber hinaus arbeitet die Senatsinnenverwaltung an einem neuen Disziplinargesetz. "Damit könnten wir uns schneller von Pädagogen trennen, die für den Beruf nicht geeignet sind", sagte Senatsschulsprecherin Rita Hermanns. Bei Vergehen von Pädagogen sollen zudem Sanktionen wie Gehaltskürzungen ermöglicht werden.
Zurzeit sei es "ganz schwierig", sich von einem nicht geeigneten Lehrer zu trennen, sagt Hermanns. "Dafür müssen wir nachweisen, dass derjenige über einen längeren Zeitraum keine ausreichende Arbeitsleistung erbracht hat." Oftmals zögen die Beschuldigten schon gegen eine Abmahnung vor Gericht. Nach Verwaltungsangaben sind seit 1998 acht Lehrer wegen Nichteignung in ihrer Probezeit entlassen worden, 17 Beamte wurden wegen anderer Vergehen aus dem Dienst entfernt."

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Der Artikel ist erschienen am 07. Mai 2004
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