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12.09.2003 - Die Welt -

12.09.2003 - Die Welt
Qualitätskontrolle an den Schulen

Bildungssenator Klaus Böger bringt Reformgesetz ins Abgeordnetenhaus ein
von Christa Beckmannund

Auszug aus dem Artikel:

"Nach jahrelangem Hin und Her hat Bildungssenator Klaus Böger (SPD) gestern den Entwurf für ein neues Schulgesetz ins Abgeordnetenhaus eingebracht. Das knapp 140 Paragraphen umfassende Reformwerk soll das mehr als 20 Jahre alte bestehende Gesetz ablösen und das Berliner Schulwesen reformieren. Wenn das Parlament zustimmt, könnte das Gesetz im Februar 2004 in Kraft treten. Nach jahrelangem Hin und Her hat Bildungssenator Klaus Böger (SPD) gestern den Entwurf für ein neues Schulgesetz ins Abgeordnetenhaus eingebracht. Das knapp 140 Paragraphen umfassende Reformwerk soll das mehr als 20 Jahre alte bestehende Gesetz ablösen und das Berliner Schulwesen reformieren. Wenn das Parlament zustimmt, könnte das Gesetz im Februar 2004 in Kraft treten."

Weitere Inhalte des Artikels sind:


In einzelnen Bereichen ist der Entwurf bereits überholt: die Regierungsparteien haben sich darauf geeinigt, die Schulzeit auf zwölf Jahre zu verkürzen - die Parlamentsvorlage sieht noch eine Verkürzung um nur drei Monate vor.
Die Experten unter Leitung von Prof. Jürgen Baumert vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung fordern: die Zahl der Unterrichtsstunden aufzustocken - Kinder mit mangelhaften Deutschkenntnissen an Wochenenden oder in Ferienkursen zusätzlich zu fördern.

Die wichtigsten Neuerungen des Schulgesetz-Entwurfs sind:


die Schulen sollen selbstständiger arbeiten
sie sollen sich ihr Personal mit aussuchen
sie erhalten ein eigenes Budget, um in Krankheitsfällen kurzfristig Ersatz "einzukaufen"
Schulleiter erhalten mehr Kompetenzen - so sollen Sie künftig auch "ihre" Lehrer beurteilen
die Mitbestimmungsrechte von Schülern und Eltern werden ausgebaut
Schulen werden verpflichtet, ihre Leistung intern und extern bewerten zu lassen
nach der zehnten Klasse wird es einen "mittleren Schulabschluss" geben - dazu wird eine zentrale Prüfung in den Hauptfächern eingeführt
das Einschulungsalter wird auf fünfeinhalb Jahre gesenkt
grundsätzlich soll kein Kind mehr zurückgestellt werden
die Vorklassen an den Schulen werden abgeschafft - stattdessen gibt es eine "flexible Anfangsphase"
die Kinder können die ersten beiden Schuljahre in einem Jahr, zwei oder drei Jahren durchlaufen
jede Schule muss sich ein Schulprogramm geben, in dem die Bildungs- und Erziehungsziele festgelegt werden
die Schulen sollen enger mit den Kindertagesstätten und anderen Betreuungseinrichtungen in ihrem Umfeld zusammenarbeiten.

Nach der ersten Lesung geht der Entwurf in die Ausschüsse, bevor das Gesetz in einer zweiten Lesung verabschiedet werden kann.

Der Artikel ist erschienen am 12. September 2003
2003 © Die Welt


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