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22.07.2003 - Tagesspiegel -

22.07.2003 - Berliner Tagesspiegel
Nach den Ferien gibt es Hortplätze für alle

Senat: Wir haben genügend Erzieher, einige werden aber versetzt

von Susanne Vieth-Entus

Auszug aus dem Artikel:

"In Berlin fehlen offenbar wesentlich weniger Hortplätze als von den Bezirken angegeben. Einer Abfrage der Senatsverwaltung für Finanzen zufolge reichen die Erzieherinnen nahezu aus, um die gesamte Nachfrage zu decken. „Es fehlen nicht 3000 sondern nur 35 Plätze an öffentlichen Horten“, sagte Jugend-Staatssekretär Thomas Härtel (SPD) dem Tagesspiegel. Allerdings muss das vorhandene Personal noch bis Ferienende dorthin versetzt werden, wo es derzeit noch zu wenig Kapazität gibt. „Das ist Aufgabe der Bezirke“, sagt Härtel. Er sei aber sicher, „dass keine Eltern mangels Hortplatz ihre Arbeit aufgeben müssen“."

Weitere Inhalte des Artikels sind:


Vor Ferienbeginn hatten sich Familien beschwert, weil sie noch nicht wissen, wie ihre Kinder nach Schulschluss betreut werden: die Jugendstadträte begründeten das Dilemma mit fehlendem Geld für das Erzieherpersonal und gaben dem Senat die Schuld - Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) nahm dies als Anlass, in den Personalstellen der Bezirke prüfen zu lassen, ob tatsächlich Bedarf für Neueinstellungen besteht, um die Hortbetreuung zu sichern.
Die Abfrage ergab: der Hortplatzmangel ist wesentlich geringer als von den Bezirken angegeben - Bezirke wie Pankow mit angeblichem Hortplatzmangel, haben sogar überhängige Kapazitäten - unklar ist, warum die Jugendämter ihre Erzieherkapazitäten anders eingeschätzt haben als die bezirklichen Personalstellen.
Eltern haben teilweise ihre Kinder an mehreren Horten angemeldet: die Doppelanmeldungen verfälschen die Zahlen bei den Jugendämtern, da sie nicht sofort festgestellt werden können - das Jugendamt Spandau hat seine Bedarfszahlen bereits revidiert: „Jetzt fehlen nicht mehr 480, sondern 385 Plätze“, sagt Jugendstadträtin Ursula Meys (SPD) - es gibt trotzdem einige Regionen, in denen sehr viele Hortplätze fehlten.
Staatssekretär Härtel bestätigt: es ist schwierig, kurzfristig alle Erzieherinnen dahin zu versetzen, wo sie gebraucht werden - Eltern müssten sich darauf einstellen, dass sie „nicht immer in ihrer Wunschkita einen Platz bekommen.“ - Härtel appelliert an die Jugendämter, flexibel zu reagieren - es ist möglich, freie Krippen- oder Kitaplätze in Hortplätze umzuwandeln und die Erzieherinnen eben von der Kita an einen Schulhort zu versetzen, wie es in Friedrichhain-Kreuzberg bereits getan werde.
Gute Nachrichtenl für die freien Träger: das Landesjugendamt prüft jetzt den Bedarf für 970 Hortplätze und „dann gibt’s Geld“, so Härtel - öffentliche Zuschüsse werden aber erst ab Januar 2004 gezahlt.

Der Artikel ist erschienen am 22. Juli 2003
2003 © Der Tagesspiegel


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